Ein Geständnis: Ich bin Distrohopper

Was ist Distrohopping?

Ich habe hier einfach mal Kagi (meine Suchmaschine der Wahl) nach einer Definition gefragt.

Distrohopping bezeichnet das Ausprobieren und Wechseln zwischen verschiedenen Linux-Distributionen (kurz: Distros) oder anderen Betriebssystemen.

Es ist ein Hobby für viele Nutzer, die sich für freie Software interessieren und die Vielfalt und Flexibilität von Betriebssystemen erkunden möchten.

Diese Beschreibung trifft es sehr gut. Im Endeffekt installiert jemand, der zwischen den Distros hin- und herwechselt immer wieder sein System neu. Das kann zum Teil sehr oft geschehen.

Warum mache ich es?

Es gibt verschiedene Gründe für das Distrohopping. Bevor ich verrate, warum ich es mache, zähle ich vier mögliche Gründe auf:

  1. Erkundung und Lernen Der Nutzer möchte einfach möglichst viele verschiedene Distributionen kennenlernen.
  2. Suche nach perfekter Passform Irgendetwas an der aktuellen Distribution stört den Nutzer. Er sucht das perfekte System und wechselt daher auf eine andere Distro.
  3. Zeitvertreib Es kann einfach Spaß machen, sich etwas neues anzuschauen
  4. Ungelöste Fehler Das ist die schlimmere Variante von 2. Der Nutzer hat in einer Distribution einen Bug, den er nicht beheben kann.

Nun zu mir…. Ich distrohoppe wirklich viel. Meine Partnerin lacht immer schon, wenn ich ihr den aktuellen Namen der Distribution sage und um einen neuen Sticker bitte (Sie hat einen Plotter und kann fantastische Sticker damit herstellen). Bei mir ist es eine Art Drang zu wechseln. Ich nutze eine Distribution für einen gewissen Zeitraum und verspüre dann irgendwann Langeweile. Das kann manchmal schon nach einem Tag eintreten. Oder zwei Wochen oder einem Monat.

Ein anderer Grund, der mich auch gerne erwischt: Featuritis. Insbesondere Rolling-Release-Distributionen sind hier für mich gefährlich. Die neueste Version von Gnome? Oh… neuer Mesa-Treiber? Die neueste Emacs-Version? Ich will das haben. Aber so eine Distribution dann pflegen? Regelmäßig Updates installieren? Evtl. neue Bugs fixen oder abwarten bis sie gelöst sind? Das möchte ich eigentlich auch nicht. Aber manchmal irgendwie auch.

Linux ist für mich wohl einfach zu langweilig geworden. Selbst Distributionen wie Arch oder openSUSE Tumbleweed funktionieren gut bis sehr gut. Und dann schaue ich zu Ubuntu oder Fedora und denke: hey, die sehen auch spannend aus. Die haben doch gerade auch eine neue Version veröffentlicht. Wie ist die denn so?

Es ist vielleicht nicht für jeden nachvollziehbar. Ehrlich gesagt, verstehe ich es manchmal selbst nicht. Aber eigentlich ist es nicht schlimm. Denn mir macht es Spaß und ich freue mich immer ein wenig über den Tellerrand zu schauen.

Wie kann ich davon wegkommen?

Nun habe ich gerade geschrieben, dass mir Distrohopping Spaß macht. Und es nicht schlimm ist. Warum möchte ich dann eigentlich davon wegkommen? Ich bin recht gut darin, das System neu aufzusetzen. Meine Daten liegen alle auf einer NAS. Aber dennoch habe ich dann jedes Mal den zeitlichen Aufwand das System einzurichten. Programme installieren, Konfigurationen wiederherstellen, Spiele herunterladen, … Ich sollte meine beiden Computer vielleicht einfach mal nutzen, oder?

Ich habe aktuell sowohl auf meinem Laptop Ubuntu installiert. Auf dem PC die aktuell 25.04 (Plucky Puffin) und auf dem Laptop die Beta von 25.10 (Questing Quokka). Und ich setze mir jetzt selbst eine Challenge. Ich werde bis Ende Oktober diese Distribution nicht verlassen. Mal schauen, wie es läuft und wie stark ich dem Drang neu zu installieren widerstehen kann.

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