Manchmal muss man die Niederlage eingestehen
Ich habe jetzt einige Zeit Arch verwendet. Und es ist einiges an Arbeit, Zeit und Mühe reingeflossen. Aber ich musste für mich erkennen, dass Arch für mich zu viel Zeit und Energie kostet. Um es kurz zu machen… ich habe auf beiden Rechnern vorerst wieder Linux Mint installiert.
Was ist denn geschehen?
Die letzten vier Wochen hatte ich nicht so viel Zeit, mich um die beiden Computer zu kümmern. Ich habe einmal in der Woche Updates installiert. Normalerweise schaue ich vor einem Update, insbesondere bei Kernelupdates, kurz in das Archforum, ob dort auffällige Themen diskutiert werden. Die letzten zwei Wochen hatte ich mehrere Probleme mit den Updates. Angefangen hat es mit paru. paru ist ein AUR-Helper. Mit anderen Worten: mit paru kann ich sowohl Pakete installieren, Updates einspielen, aber auch einfach Anwendungen aus dem AUR installieren und verwalten. Es ist quasi wie der Arch-eigene Paketmanager pacman. Nur eben noch zusätzlich mit der Anbindung an das AUR. Nach einem Update war paru einfach kaputt. Auf beiden Systemen. Ein einfacher Fix war auch nicht möglich. paru hat sich immer mit einer Fehlermeldung beendet. Soweit ich es verstanden habe, hat sich etwas an einer Bibliothek von pacman geändert, wodurch paru dann kaputt gegangen ist. Der Fehler war auch gemeldet, aber zeitnah nicht gefixt. Ich habe also yay installiert. yay ist ähnlich wie paru. yay hat auf beiden Computern auch nicht sofort funktioniert. Auch hier trat der Fehler mit der besagten Bibliothek auf. Nach ein paar Tagen, in denen ich dann nur mittels pacman -Syu das System aktualisiert habe, war aber yay aktualisiert. Nach der erneuten Installation funktionierte es wieder. Dann kam der Kernel 6.18.1… und mein Thinkpad mag den scheinbar gar nicht. Ich hatte mit der Version 6.17.x absolut keine Probleme. Die Version lief sehr gut. Sowohl der PC wie auch mein Thinkpad waren stabil. Mit dem 6.18er-Kernel hat mein Thinkpad jetzt Probleme mit dem Standby. Es wacht nicht mehr auf, sondern verabschiedet sich einfach in eine Kernel-Panic, sobald ich im Standby ein Netzteil anschließe. Ich sehe nur noch die LED der Caps-Lock-Taste blinken. Das war es dann. Keine weitere Ausgabe, keine Logs. Ich habe nicht mal eine Idee, woran es liegen könnte. Evtl. die Wifi-Karte, die einen Fehler verursacht oder Änderungen am Powermanagement seitens AMD? Wer weiß. Ich hatte dann die ältere Kernelversion wieder installiert und keine weiteren Updates installiert. Mit dem 6.17er-Kernel ist das Problem nicht vorhanden. Gestern hat Arch dann bereits die Version 6.18.2 des Kernels bereitgestellt. Der Fehler ist nicht nur immer noch da… er ist jetzt sogar noch schlimmer. Jetzt funktioniert nicht einmal der Standby mehr. Ich klappe das Laptop zu, warte, klappe es auf… Kernel-Panic. Unabhängig, ob ich ein Netzteil angeschlossen habe oder nicht. Ich hatte gestern Abend dann einfach gesagt: Arch… ich habe einfach keine Zeit für so etwas.
Linux Mint
Ich habe einfach gestern Abend auf beiden Computern Linux Mint installiert. Mit dem Ubuntu-LTS-Unterbau kaufe ich mir Stabilität durch Langeweile. Und siehe da… es funktioniert alles. Ich habe lediglich aktuell das Problem, dass die Wifi-Karte nicht 100% ihrer Leistung bringen kann. Aber ganz ehrlich: nutze ich eh nicht. Und dafür ist das Gerät stabil und läuft einfach im Augenblick. Cinnamon ist auch langweilig. Wieder bei Xorg (und meine Sway-Konfiguration war echt schön), aber es läuft einfach. Ich möchte die beiden Rechner einfach nur benutzen. Denn aktuell habe ich keine Zeit immer mit der Welle der Updates mitzusurfen. Mich hat die Welle gerade umgehauen und ich möchte lieber im Augenblick ruhiges Wasser haben.
Warum immer noch Linux
Ich hätte natürlich auch den Weg gehen können, Windows wieder auf beiden Computern zu installieren. Ich würde sogar sagen, dass aktuell dort die Stabilität besser als unter Linux ist. Es bewegt sich aktuell so viel in der Linuxwelt, da gehen die Dinge dann auch einfach mal kaputt. Aber Windows will mir dann unnötige Features wie KI, Werbung und wer weiß was noch aufzwängen. Dazu habe ich noch viel weniger Lust. Kurz habe ich dann über MacOS nachgedacht. Meine Partnerin hat ein MacBook Air. Das Gerät funktioniert einfach. Aber ich mag MacOS einfach nicht. Weder die Optik noch der goldene Käfig, den es mitbringt, gefällt mir. Ich kann nicht einmal einfach mein Handy per Kabel anschließen und Fotos übertragen… Also bleibt es bei Linux. Mit all seinen Fehlern, Macken, Marotten. Immerhin habe ich hier Auswahl und Freiheit. Das ist mir dann doch wichtiger.